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Diabetes-Kids Elternblog: Die Haustierfrage - wenn aus Turbo ein Flachi zu werden droht

Unser Sohn wünscht sich, wie auch seine Schwester, schon lange ein Haustier.  Es ist immer wieder Thema in unserer Familie. Ein Hund wäre schön, nur bin ich noch nicht bereit dazu meine neu gewonnene Freiheit, gegen eine Hundeleine einzutauschen. Und ein kleineres Haustier? Nun ja, nach unserer letzten Wanderung sehe ich dem mit sehr gemischten Gefühlen entgegen.

1. Mai :

Es war wirklich unglaublich, wie viel Wasser von oben so herunterrieseln kann. Und wie lang! Im Grunde regnete es die ganze Maiwanderung über untentwegt, in unterschiedlicher Intensität. Wie immer waren wir zehn Erwachsene und die gleiche Anzahl an Kindern im Alter von drei bis zehn Jahren. 

Regen bedeutet aber nicht nur, dass Wasser von oben und von unten zusammenläuft. Es bringt auch so manches Getier zum Vorschein. In erster Linie Regenwürmer und Schnecken. Letztere ohne Häuschen in Orange, Braun oder die wie das Fell eines Tigers aussehen und eine beträchtliche Anzahl von Weinbergschnecken. Diese großen schleimigen Hausbewohner hatten es den Kindern besonders angetan. Ungeachtet unsere Einwände wurden die Viecher im Wald gesammelt. Unser Sohn fand ein großes Stück Baumrinde, welches er kurzerhand als Transportmittel umfunktionierte. Sein Interesse war so groß, dass er sein Sammelsurium über drei Stunden mit sich herumschleppte.

Hellhörig wurde ich, als ich mitbekam, wie sie den Schnecken Namen gaben. Dazu kann ich nur eins sagen, wenn dein Kind einem Tier, egal was es auch sein sollte, einen Namen gibt, kannst du davon ausgehen, dass es schwierig wird!

Und so kam es, wie es kommen musste; die finale Auseinandersetzung beim letzten Fest, als ich unseren Sohn überzeugen musste, dass was er seit Stunden mit sich herumschleppte und auf die Namen Turbo, Schnecki oder Schleimi  hörte, im Gras zurück lassen sollte. Gut, dass Schnecken taub sind! Kreischende Kinderstimmen sind eine extreme Belastungsprobe für jedes Trommelfell!

Nachdem ich ihm erklärte, dass es sich hier um wilde Tiere handelte, die man nicht einsperren darf, hatte ich zwar seine Aufmerksamkeit, nur von Einsicht keine Spur! Er wolle auch ein Haustier haben! Mein Mann, wie immer sehr einfühlsam, meinte, er solle sie ruhig mitnehmen. Im kochenden Wasser und mit Kräuterbutter würde sie hervorragend schmecken. Superdaddy hatte gesprochen. Freiheit oder Kochtopf. War das Problem gelöst? Keinesfalls.

Schließlich tat ich das, was Eltern tun, wenn sie mit ihrem Latein am Ende sind: Man stellt klar, wer das Sagen hat und gibt einen direkten Befehl. Dass, wenn, dann darf natürlich auch nicht fehlen. Heulend lief er ins Gebüsch und kam irgendwann bockend hinter uns her.

Die größeren Kinder scharrten sich um unseren Sohn. Sie liefen ca. zwanzig Meter hinter uns. Immer wenn wir uns zu ihnen umdrehten, taten sie komisch. Mein Argwohn war geweckt! Bis ich unseren Sohn dabei erwischte, wie er einen Blick in die Brusttasche seines Ponchos warf und fast liebevoll die Hand darauf legte ...

Er wird doch nicht ...

Doch! Er hat! Um die zehn Weinbergschnecken lagen zusammengequetscht in seinem Brustbeutel und wurden wild durch die Gegend geschaukelt. Ich hoffte inständig, dass aus Turbo nicht Flachi oder Quetschi geworden war. Schneckenschleim ist eklig. Schneckenschleim mit toter Schnecke dran, am ekligsten!

Um das Ganze abzukürzen, Turbo, und wie sie alle hießen, wurden wohlbehalten ausgesetzt. Unser Sohn war allerdings ziemlich sauer! Und traurig, weil er sich ja so sehr ein Haustier wünschte.

Uns hat das gezeigt, dass er eigentlich noch nicht reif für so viel Verantwortung ist. Denn wenn er schon imstande ist, zehn Schnecken zusammen zu quetschen, ohne an die Folgen für die Tiere zu denken, was passiert dann mit einem Hamster oder gar Kaninchen?

Gut, die haben Krallen und scharfe Zähne. In einen Brustbeutel würde er sie höchstwahrscheinlich nicht hineinbekommen. Aber wer weiß das schon so genau?

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