Neue Forschungsansätze: Antithymoglobulin könnte Insulin-Restproduktion bei Typ-1-Diabetes schützen
Bei Typ-1-Diabetes zerstört das Immunsystem nach und nach die Betazellen in der Bauchspeicheldrüse, die Insulin produzieren. Besonders in den ersten Monaten nach der Diagnose gibt es jedoch oft noch eine kleine Restproduktion. Forschende prüfen derzeit, ob man diese Phase verlängern kann – und damit die Behandlung erleichtert.
Ein Ansatz dafür ist der Wirkstoff Antithymoglobulin (ATG). Dabei handelt es sich um ein Medikament, das gezielt in das Immunsystem eingreift. In einer aktuellen klinischen Studie bekamen Menschen mit neu diagnostiziertem Typ-1-Diabetes ATG über zwei Tage hinweg als Infusion. Die Hoffnung: Das Immunsystem so zu beeinflussen, dass es die verbliebenen Betazellen weniger stark angreift.
Die Ergebnisse sind vorsichtig optimistisch: Bei einigen Teilnehmenden blieb die körpereigene Insulinproduktion länger erhalten, als man es sonst erwarten würde. Das könnte in Zukunft bedeuten, dass Blutzuckerwerte stabiler bleiben und weniger Insulin von außen gespritzt werden muss.
Noch ist die Methode kein fester Bestandteil der Behandlung. Es handelt sich um laufende Forschung, die weitere Studien braucht, um Nutzen und Risiken genau zu verstehen. Besonders die möglichen Nebenwirkungen durch die Unterdrückung des Immunsystems müssen sorgfältig geprüft werden.
Für Familien mit einem Kind, das gerade die Diagnose Typ-1-Diabetes erhalten hat, ist das jedoch eine hoffnungsvolle Nachricht: Vielleicht lässt sich die schwierige Zeit nach der Diagnose in Zukunft durch solche Therapien etwas erleichtern.
Quellverweis: www.aerzteblatt.de vom 25.9.2025
Heilung, Forschung, Studien, Prävention
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